Bildungsbericht 2024 – Teil 2: Mehr Geld für gutes Personal in der Weiterbildung!

Am 17. Juni 2024 wurde der 10. Bericht "Bildung in Deutschland" veröffentlicht. Er wird von Bund und Ländern gefördert und von renommierten Forschungsinstituten gemeinsam verfasst. Der Bericht stellt Entwicklungen im gesamten deutschen Bildungswesen vor und reicht von der Frühen Bildung bis zur Weiterbildung im Erwachsenenalter. In diesem Artikel werden die wichtigsten Entwicklungen im Bereich Arbeitsmarktdienstleistungen und Integrationskurse vorgestellt.

Menschen unterschiedlicher Herkunft lernen zusammen an einem Tisch

Der Anteil der Personen, die nach dem Besuch einer Maßnahme zur Förderung der beruflichen Weiterbildung (FbW), gefördert durch die Arbeitsagentur, zeitnah eine neue Beschäftigung fanden, ist gestiegen.  Der Anstieg dürfte hauptsächlich auf die erhöhte Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und den Fachkräftebedarf zurückgehen. Trotz positiver Wirkungen wird die FbW in den letzten Jahren immer weniger in Anspruch genommen. So sind die Eintritte von Arbeitslosen in die geförderte abschlussorientierte und sonstige berufliche Weiterbildung seit 2018 deutlich zurückgegangen.

Der Bedarf an Integrationskursen ist wieder stark angestiegen. Träger und Lehrkräfte reagieren flexibel auf Veränderungen in der Nachfrage und tragen das Hauptrisiko der Kursdurchführung bei beschränkten finanziellen Ressourcen. Unter diesen Rahmenbedingungen stellt sich die Frage der Leistungsfähigkeit des Kurssystems mit Blick auf ein bedarfsgerechtes Angebot, das einen möglichst schnellen Eintritt von Teilnahmeberechtigten und -verpflichteten ermöglicht.

Einrichtungen der Weiterbildung haben wachsende Schwierigkeiten, geeignetes Lehrpersonal zu finden. Die Steigerung der Attraktivität einer Tätigkeit in der Weiterbildung ist u. a. an eine bessere Finanzierung gebunden. Der politische Handlungsspielraum in der öffentlich verantworteten beruflichen und allgemeinen Weiterbildung wird hierzu bislang jedoch kaum genutzt. Die Corona-Pandemie stellte die Beschäftigten in der Weiterbildung, insbesondere die frei- und nebenberuflich Tätigen auf Honorarbasis, vor besondere Herausforderungen. Insofern geplante Veranstaltungen aufgrund von Kontaktbeschränkungen nicht stattfinden konnten, sind Honorare weggefallen. Infolgedessen ist zu erwarten, dass Honorarkräfte kurz- oder mittelfristig in andere, stabilere Beschäftigungsfelder abgewandert sind.

Insgesamt ist zu beobachten, dass der Staat sowohl in den Bereichen Arbeitsmarktdienstleistungen und Integrationskurse mehr Geld investieren muss, damit mehr Teilnehmende von erfolgreichen Maßnahmen profitieren können. Nur so kann das Personal und damit auch das Angebot gehalten werden.

Auf die Entwicklungen in den Bereichen Weiterbildung, Schulische Ausbildungen sowie (Fach-)Hochschulen wird in weiteren Artikeln eingegangen. Der gesamte Bildungsbericht kann hier eingesehen werden.

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